Warum eine Eizellspende?
Wenn diese Frage aufkommt, haben Frauen meist eine erfolglose Odyssee bei Kinderwunschzentren hinter sich. Mit der Diagnose, dass ein Kind mit eigenen Eizellen nicht möglich ist. Warum eine Eizellspende den Wunsch nach einem Baby tatsächlich erfüllen kann, zeigen die Zahlen von erfolgreichen Eizellspenden:
Während dieses Verfahren vor 30 Jahren noch ein Novum war, wird es heute in vielen Ländern sehr erfolgreich praktiziert, um Frauen mit einem Kinderwunsch zu helfen. Inzwischen sind schätzungsweise mehr als 50.000 Babys weltweit durch eine Eizellspende entstanden.
Allerdings ist die Eizellspende in Deutschland nach dem Embryonenschutzgesetz verboten. Jedoch darf eine Frau aus Deutschland die Spende in einem anderen Land in Anspruch nehmen. Beispielsweise in Spanien. Bringt die Frau das aus einer Eizellspende entstandene Kind zur Welt, ist sie juristisch die Mutter.
Definition
- Die Eizellspende ist eine Methode der modernen Reproduktionsmedizin, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen.
- Hierdurch kann eine Frau ohne intakte eigene Eizellen schwanger werden.
- Hierzu werden die Eierstöcke einer jungen, gesunden Spenderin medikamentös stimuliert.
- Dabei reifen mehrere Eizellen heran.
- Danach werden diese entnommen und stehen einer Empfängerin zur Verfügung.
Den Kinderwunsch endlich erfüllen
Die Vorteile der Eizellspende liegen in dem Alter der Spenderinnen. Denn diese sind in der Regel zwischen 20 und 25 Jahre alt und viele waren bereits schwanger. Das heißt ihre Eizellqualität ist normalerweise noch sehr gut. Dagegen nimmt die Qualität der Eizellen bei Frauen um die 30 Jahre bereits ab. Somit sinkt die Chance, schwanger zu werden. Wenn die Empfängerin jedoch die Eizellen einer jungen gesunden Frau erhält, ist die Chance auf eine Schwangerschaft sehr hoch.
Ist das Erbgut übertragbar?
Lange galt es als völlig ausgeschlossen: Dass sich das Erbgut einer Eizellempfängerin auf das Baby überträgt, mit dem sie aus einer Eizellspende schwanger ist. Jedoch gibt es inzwischen erste wissenschaftliche Untersuchungen, die dies in Teilen widerlegt. Beispielsweise belegt eine in der Zeitschrift ,Scientific American‘ veröffentlichte Studie die Vererbung von Genen. Auch bei einer Eizellspende. Denn zwischen dem ungeborenen Baby und seiner austragenden Mutter bestehe ein Zellaustausch.
Dadurch werde genetisches Material übertragen. Wenngleich zu diesem Thema noch viele Fragen offen sind und die Forschung weiter geht, ist schon heute relativ unbestritten: Erbgut ist nicht alles, sondern die Epigenetik spielt ebenfalls eine sehr große Rolle. Anders ausgedrückt erhält ein Baby, das neun Monate im Bauch seiner Mutter lebt, auch die Prägung dieser Mutter und ihrer Umwelt.
Eine normale Schwangerschaft
Auf jeden Fall kann eine Frau nach einer Eizellspende das einzigartige Erlebnis einer Schwangerschaft erfahren: Sie kann von Anbeginn für ihr ungeborenes Baby sorgen, es spüren und ihre Liebe zu ihrem Kind im Bauch entwickeln. Schließlich ist sie es, die ihrem Baby durch die Geburt das Leben schenkt.
,,Kann ich das Kind einer Eizellspenderin genauso lieben, wie mein eigenes Kind‘‘?
Diese Frage stellt sich sicherlich jede Frau mit einem unerfüllten Kinderwunsch.
Daher haben wir in den vergangenen acht Jahren unserer Recherchen Frauen aus verschiedenen Ländern nach ihren Muttergefühlen befragt.
Befragung nach Muttergefühlen
Wenngleich alle Frauen berichteten, dass sie am liebsten ein Kind mit eigener Eizelle gezeugt hätten: Ebenso wie sie sich über die Nachricht der Schwangerschaft gefreut haben, lieben sie auch ihr Baby. Anders gesagt haben sie tiefe Muttergefühle und Schutzinstinkte gegenüber ihrem Baby entwickelt.
Auf jeden Fall empfinden sich die meisten Mütter eher ein wenig als ,,Übermütter‘‘. Das heißt sie haben das Gefühl, ihre Kinder mehr zu beschützen. Schließlich gaben sie an, sehr viel mehr Zeit, Geduld und persönliche Entbehrungen aufzubringen als andere Mütter.
Zudem gaben sie als Grund für ihre starke Liebe zu dem Kind an, dass sie zuvor viele Jahre einen sehnlichen Kinderwunsch hatten. Obendrein erst nach vielen erfolglosen IVF Versuchen endlich schwanger wurden.
Jedenfalls war für die meisten Frauen der Gedanke an ein Leben ohne Kinder undenkbar. Vielmehr war ihnen wichtiger, dem Kind eigene Werte und Lebensweisen mitzugeben als nur äußere Merkmale zu vererben.