Anonyme oder offene Eizellspende?

Wer in Deutschland oder auch im Ausland mehrere erfolglose IVF Behandlungen durchlaufen hat, zieht vielleicht eine anonyme Eizellspende in Betracht. Wenn die IVF mit eigenen Eizellen Frauen den Wunsch nach einem Baby nicht erfüllt, kann die Eizellspende helfen. Hierzu wird meist zusätzlich zu der IVF auch die ICSI Methode angewendet. Auf jeden Fall muss man sich bei  Überlegungen über eine Eizellspende zunächst für die Form der Spende entscheiden; soll sie offen oder anonym erfolgen?

Anonyme Eizellspende

Wenn es sich um eine anonyme Eizellspende handelt, kennt die Empfängerin ihre Spenderin nicht. Beispielsweise ist diese Form der Eizellspende in Spanien möglich.

Infolgedessen kann das aus dieser Form der Eizellspende geborene Kind später nicht seine leibliche Mutter kennenlernen. Es kann niemals nachvollziehen, wer die Spenderin der Eizellen war.

Die Kliniken berücksichtigen bei der Auswahl einer Spenderin nach Möglichkeit die äußeren Wunschmerkmale der Empfängerin wie Haarfarbe oder Größe.

Beispielsweise ist ein Argument für die anonyme Eizellspende, dass man sich nicht durch Fotos und weitere Informationen über die Spenderin ,,gedanklich bindet‘‘. Wenn man nicht weiß, wie die Spenderin aussieht, welchen sozialen Hintergrund sie hat, ist man vielleicht  unvoreingenommener gegenüber dem Kind.

Des Weiteren spricht für die Spende anonymer Eizellen sicher der finanzielle Aspekt: Beispielsweise kostet eine anonyme Eizellspende circa € 3.000 und eine offene Eizellspende in Ländern wie Amerika mindestens circa € 14.000.

Gründe gegen eine anonyme Eizellspende

Auf jeden Fall muss sich die Empfängerein bei der Auswahl der Spende von anonymen Eizellen auf die Klinikärzte verlassen. Denn diese suchen die passende Spenderin aus. Infolgedessen erfährt die Empfängerin nichts über das Aussehen, den sozialen Hintergrund, Beruf oder Neigungen der Spenderin.

Jedenfalls ist ganz entscheidend: Das Kind erhält niemals die Möglichkeit, seine leibliche Mutter kennenzulernen.

Anonyme Eizellspende Kinderwunsch Mutter werden

Offene Eizellspende (open identity)

Bei der sogenannten offenen Eizellspende hat das Kind später die Möglichkeit, den Kontakt zu seiner leiblichen Mutter herzustellen. Beispielsweise bei der Eizellspende in England. Ebenso bei der Eizellspende in Amerika.

Zudem kann man sich bei der offenen Eizellspende die Spenderin nach vielen Kriterien aussuchen. Beispielsweise sieht man Erwachsenenfotos, Lebensläufe, den medizinischen- und sozialen Hintergrund. Ebenso gibt es häufig Informationen über besondere Fähigkeiten oder mögliche Erbkrankheiten. Wenngleich nicht sicher ist, welche äußeren Merkmale oder auch Charaktereigenschaften sich auf das Kind übertragen: Als Empfängerin kann man sich doch ein ungefähres Bild machen.

Schließlich ist ein entscheidender Vorteil der offenen Eizellspende die Option auf einen späteren Kontakt: Das Kind erhält die Möglichkeit, später Kontakt zu seiner leiblichen Mutter aufzunehmen. Wenn es dies möchte und wenn das Kind über seine Entstehungsgeschichte aufgeklärt ist.

Allerdings sind die Kosten für eine offene Eizellspende höher als für eine anonyme Eizellspende.

Eizellspende mit frischen Eizellen

Weitere Informationen

Eizellspende Länderliste

Übersicht zur weltweiten Eizellspende